Menschenrettung über Drehleiter – Bewohnern war Fluchtweg durchs Treppenhaus abgeschnitten –

12 Verletzte und Betroffene – weitere parallele Ereignisse

Zu einem spektakulären Brand einer Wohnung in der Berliner Straße in Gliesmarode kam es in der Nacht von Freitag auf Samstag (05.06.2021) kurz nach Mitternacht.
Ungewöhnlich war auch die erste Meldung des Ereignisses, dass von einem vorbeifahrenden Rettungswagen eher zufällig wahrgenommen wurde. Ein wild winkender Passant machte das Fahrzeug, dass sich auf dem Weg zu einem Notfall befand auf sich aufmerksam. Dadurch wurde eine für viele Menschen bedrohliche Situation eines Wohngebäudebrandes sehr schnell erfasst und weitergemeldet.

Während die Besatzung des Rettungswagens sofort versuchte Menschen in Sicherheit zu bringen und zahlreiche Notrufe in der Leitstelle eingingen, wurden Einsatzkräfte der Hauptfeuerwache und der Ortsfeuerwehren aus Riddagshausen und Querum alarmiert. Kurze Zeit später erfolgte aufgrund der Präzisierung der Meldung des Brandes im 1.Obergeschoss des Mehrfamilienhauses mit noch mehreren vom Brand eingeschlossenen Personen im Dachgeschoss die Alarmierung der Feuerwache Süd.

Beim Eintreffen der Feuerwehr bestätigte sich die Lage – sofort wurden Trupps in den Innenangriff zur Menschenrettung eingesetzt und über die Drehleiter eine Rettung mehrerer Personen eingeleitet. Als es kurze Zeit später zu einer Durchzündung eines Raumes im 1.OG kam, wurde ein weiterer Löschzug der Ortsfeuerwehr Innenstadt zur Einsatzstelle alarmiert. Das Stichwort ManV 15 (Massenanfall verletzer Personen) wurde ausgelöst, um die verletzten und betroffenen Personen rettungsdienstlich zu versorgen. Hierzu waren neben 12 Rettungswagen und 4 Notärzten aus Braunschweig, Wolfenbüttel und Peine auch die Notfallseelsorge der Feuerwehr Braunschweig im Einsatz.

Den Einsatzkräften gelang es nach nur wenigen Minuten alle eingeschlossenen Personen (auch mehrere Kinder) zu retten und nach ungefähr 10 Minuten den Brand zu löschen. Durch die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes wurden derweil 12 verletzte Personen untersucht und versorgt.
Zwei Verletzte wurden zur weiteren Behandlung in Krankenhäuser transportiert. Für die restlichen Personen musste aufgrund der Unbewohnbarkeit ihrer Wohnungen eine Bleibe gesucht werden. Ein Teil kam bei Freunden und Bekannten unter, andere wurden in ein Hotel gebracht.

Der Brand ging nach ersten Einschätzungen von einer Waschmaschine aus. Zur Ermittlung der genauen Brandursache hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.

Die Wohnung im 1.Obergeschoss wurde durch den Brand erheblich, der Rest des Hauses durch Rauch und teilweise Löschwasser geschädigt. Polizei und Feuerwehr gehen von einem Schaden von ca. 50.000€ aus.

Insgesamt waren ca. 50 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Braunschweigs und 30 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Notfallseelsorge im Einsatz.

Trotz des dramatischen Einsatzbeginnes gelang es durch das schnelle und beherzte Eingreifen der Einsatzkräfte bedrohliche Situationen für die Betroffenen rechtzeitig zu bekämpfen, so dass die Einsatzlage fast unerwartet schnell unter Kontrolle war.

Neben diesem Brandereignis waren in dieser Nacht noch mehrere Einsätze bei Brandmelderauslösungen der Abfallentsorgungsanlage in Watenbüttel und in der Wiesenstraße durch die Feuerwehr zu bearbeiten.

Außerdem waren einige Einsatzkräfte seit Freitagnachmittags im Einsatz um einen defekten PKW zu bewachen, bei dem unkontrolliert Flüssiggas ausströmte. Am Nachmittag hatte die Feuerwehr einen brennenden Baum in Dibbesdorf zu löschen.

Quelle: Pressemitteilung der Feuerwehr Braunschweig

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